Über uns

Über Emmas

Gemischtwarenladen


 Schon lange vor der Eröffnung des Geschäfts

meiner Urgroßmutter Marie Wöllmer

und meinen Großeltern Emma & Gustav Bauer

gab es in der von-Behring-Straße 109 (frühere Ernst Ludwigstr. 52),

schon ein Geschäft.

Von Anfang an...

Erbaut wurde das Haus im Jahre 1904

von Herrn Friedrich Wilhelm Krieger. In dem Auszug aus dem Handelsregister, kann man sehen, dass es viele unterschiedliche Ladengeschäfte bei uns gab.

  1. 1904 Friedrich Wilhelm Krieger: Spezerei, Kurzwarenkrämer, Branntwein in kleinen, versiegelten Flaschen zu mindestens 1/2 Liter
  2. Julius Krieger Tanzlehrer
  3. Markus Krieger, Schuhmacher mit Laden, Schuhhändler mit Schuster und Schuhmacher
  4. Johann Krimm, Mechaniker
  5. Konrad Krimm, Trödler von alten Gegenständen
  6. Gustav Bauer 1934 Milch&Molkereiprodukte
  7. Emma Bauer Lebensmittel/Feinkost
  8. Hannelore Bock (geb.Bauer) Lebensmittel
  9. Hannelore Bock , Otto-Versand Filiale
  10. Hannelore Bock ,Telefonmarketing Otto-Versand
  11. 2024 Rüdiger Bock "Emmas Gemischtwarenladen"

Gustav gibt Gas

1930, ein junger Mann von 19 Jahren,

geht seinen Weg. Gustav Bauer kommt aus Au am Rhein zu seinem Onkel Bernhard Bauer nach Bürgel. Dort beginnt er seine Ausbidung im Fachgeschäft für Milch&Molkerei, dann will er seinen eigenen Laden eröffnen und nutzt die Chance.

1934 eröffnet er den eigenen Laden...

Die Freude darüber wärt nicht lange, denn er muss als gelernter Sanitäter seinen Dienst antreten. Kaum, dass er im Einsatz ist, sein Geschäft und seine Familie gegründet hat, wird er unter Zwang abgeholt und muss an die Front, an die er so gar nicht wollte.

Leider verstarb er bereits 1945 im Alter von nur 34 Jahren im Krieg.

Seine Frau, meine Oma, erfuhr erst 1955 von seinem Tod...Wie bitter, wenn man die Feldpost und die Briefe liest, in denen Emma umsonst nach Informationen suchte... Und nun?!? Da stand eine junge Witwe mit einem Kind (meiner Mama), hatte Großmutter und KInd zu versorgen...Tja, und dennoch machte sich EMMA daran und führte die Geschäfte auch durch die düstersten Zeiten. Heute kaum noch nachvollziehbar, wie eine, nun alleinerziehende Frau, dies alles gemeistert hat. Morgens zum Großmarkt, der eine einzige Männerdomäne war, Preise mit den Händlern ausmachen, Waren auf den Transporter packen, alles wieder in den Laden bringen, dort auspacken, auspreisen und den Laden öffnen und verkaufen. Abends wurde dann im Kontor, direkt neben dem Laden, die Buchhaltung erledigt. Und so ganz nebenbei kümmerte sie sich dann noch um Kind, Oma und die alte Frau Krieger, die als Witwe noch im Haus lebte. Frau Krieger, die Witwe der Erbauers des Hauses, genoss ihren Lebensabend in IHREM Haus und freute sich, dass die Geschäfte weiterliefen...auch ohne ihren geliebten Friedrich Wilhelm. Sie wusste, die neue Generation der Familie Bauer, wird es schon meistern...


Und genau aus diesem Grund, habe ich EMMA als Namen für meinen Laden gewählt. Unerschütterlichkeit, Unbeugsamkeit, Willensstärke, Kreativtät, Durchhaltevermögen, Tatendrang, Überlebenswillen, Verantwortung, Mut  und eine große Portion Engagement und Familiensinn, hielten diese kleine, große Frau EMMA BAUER und ihre

Familie am Leben und unser Geschäft.


In den Zeiten nach dem Krieg, mussten Uroma, Oma und Mama allen Mut und alle Kraft zusammennehmen und weitermachen, so wie die anderen Geschäftsinhaber in unserer Straße und in der Nachbarschaft...man fand Untersützung und Hilfe, schaute nach dem Nächsten und gönnte mehr, als man neidete. Der Zusammenhalt in diesen schweren Zeiten, war Gold wert. Nach und nach, konnte man sich wieder etwas Wohlstand erwirtschaften, kam nach und nach wieder auf die Beine.... Meine Mutter begann ihre Lehre in Offenbach und konnte mit ihrem Abschluss der Kaufmannsgehilfenprüfung  bei der FA. Kalberlah nun endlich das Geschäft noch besser unterstützen.

Nach dem plötzlichen Tod meiner Großmutter,  nahm das Leben nun meine Mutter in die Pflicht. Alles aufgeben oder weitermachen?!? Und was sonst hätte meine Mutter sagen können als:

" WEITERMACHEN!"...

So übernahm sie dann das Geschäft alleine, führte es bis in die MItte der 1970er Jahre weiter und sattelte erst dann um auf den OTTO-Versand, der mit Neuerungen zum Telefonmarketing, dann 2009 beendet wurde.

2019 beendete meine geliebte Mama ihren Dienst, ihr Geschäft und auch ihr Leben für immer...und wo?!? Man legte sie in ihren Laden, ihren Dreh- und Angelpunkt. Dort liegt heute noch ihr Kreuz aus Konfirmationszeiten, des  einst jungen Mädchens...

und nur ich weiß wo.

Für einige nur eine kleine Anekdote aus vergangenen Zeiten...für mich, EINE Generationengeschichte.

(nur aus meiner Familienzeit und aus der Zeit im Haus von-Behring-Str. 109.) und wie fern, von all den Geschichten rund um das Haus in all den Jahren zuvor seit 1904....

Bürgeler Tradition eben!

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